Mein zukünftiges Atelier hat mich zwischen den Jahren gedanklich nicht losgelassen, so dass ich mir nicht wie sonst bis 6. Januar eine Pause gegönnt habe. So bin ich nun seit Beginn des neuen Jahres fast täglich im Atelier und streiche, hämmere, bohre, säge...
Neben vielen einzelnen Atelier-Projekten will ich euch heute mal zeigen, wie ich eine alte Schublade zu einem Garnrollenhalter umfunktioniert habe. Eine echte Geduldsprobe war das für mich. Und wer mich kennt, weiß, wenn ich das mal sage, dass das Projekt dann auf jeden Fall oberviel Geduld erfordert.
Aaaalso, das hab ich mehr oder weniger gebraucht:
- ein Zuschneidelineal
- ein DIN A 4 Papier
- einen Minenbleistift
- einen weichen Bleistift
- Radiergummi
- einen Meterstab
- eine Ahle
- Holzleim
- ein gut haftendes Tesa auf einem Abroller - dann brauchst du keine Schere
- Kaffee (oder Tee) zur Entspannung
- viiiieeeel Geduld (s. Schnecke)
- Zahnstocher
- Küchenkrepppapier (nicht auf dem Bild)
- Wattestäbchen (die waren dann doch weniger im Gebrauch)
- Holzstäbe (Durchmesser 4 mm) aus dem Bastelbedarf
- und natürlich eine ausrangierte Schublade - meine ist eine alte Tischschublade mit Holzknauf
In der Zwischenzeit habe ich kleine Hölzchen, die es bereits auf 10 cm Länge zugesägt im Bastelbedarf gibt (s. Link in der Liste oben), nochmals mittig zersägt und zwar im 45°-Winkel mit einer Gehrungssäge. Insgesamt habe ich 38 zugesägt, dann aber letztendlich doch 42 gebraucht - also nochmal nachgesägt... Anschließend hab ich die Sägestellen auf geringster Schleifstufe mit dem Winkelschleifer und 180er-Schleifpapier fein abgeschliffen, damit keine Spliss-Späne abstehen. An der geraden Schnittstelle habe ich auch nochmal nachgeschliffen. Und so sahen die Hölzchen nach diesem Arbeitsgang aus:
Dann habe ich auf einem DINA 3 - Papier eine Schablone erstellt:
Dann habe ich die markierten Punkte mit der Ahle im Papier durchstochen und dann die Schablone in der Schublade zentriert: dazu habe ich die Mitte der Schublade markiert und da die 4. Reihe der Papierschablone angesetzt.
Dann mit dem weichen Bleistift die Punkte auf das Holz übertragen. Da auf dem Papier nur Platz für 6 senkrechte Linien war, hab ich die Schablone verschoben, d.h. die 2. Reihe hab ich nun auf die markierte Mitte der Schublade angesetzt und konnt so die 7. Reihe durchpausen. Liest sich kompliziert, isses aber gar nicht. :o)
Und nun kommt der eigentliche Geduldsteil: Die einzelnen Stäbchen werden nun an den markierten Punkten aufgeleimt. Und da ich keinen Fix & Fest-Holzleim von Ponal hatte, musste eben der wasserfeste herhalten und mit ihm das Tesa und die Schere. Habe immer Reihe für Reihe gearbeitet. Und das hieß:
- 6 kurze Tesastreifen zuschneiden
- Leim auf das schräge Ende des Stäbchens auftragen
- das Tesa an der langen Seite des Stäbchens mit Überstand anbringen
- das Stäbchen auf dem ersten markierten Punkt ansetzen und das Tesa auf der Schublade fixieren.
- Dann das nächste Stäbchen... usw.
So sah das dann aus:
Und das hält? Ja, wenn man den Leim gut aushärten lässt und das Tesa immer von oben nach unten wegzieht. Den überschüssigen Leim habe ich zuerst versucht mit Wattestäbchen zu entfernen. Ist aber nicht gut, weil zu dick vorne und fusselig. Habe dann doch die Zahnstocher genommen und den überschüssigen Leim vom Zahnstocher auf einem Küchenkrepppapier abgestreift. Gaaaanz wichtig! Erst wenn der Tesa nach der Aushärtungszeit weg ist, kann der überschüssige Leim mit dem Zahnstocher vorsichtig abgenommen werden.
Noch besser und einfacher ist die Prozedur mit dem Fix&Fest-Leim von Ponal. Da würde ich aber dennoch auch 5 Minuten warten, bevor ich den überschüssigen Leim abnehme. Beim Streichen sind mir tatsächlich zwei sehr wacklige Kandidaten abgegangen, die habe ich dann mit dem Fix&Fest-Leim geklebt und bin hochzufrieden.
Und so sieht das Schublädchen aus, wenn alle Stäbchen in Reih und Glied angeleimt sind.
Schon lustig irgendwie...
Danach habe ich es dann gestrichen, leider mit Chalk Paint von Annie Sloan. Wieso leider? Weil ich es jetzt noch wachsen muss. Da wäre ein Spray echt besser gewesen. Aber so isses nunmal.
Und so sieht die Schublade in angestrichenem Zustand aus.
In diesem Sinne wünsche ich Euch eine schaffige Zeit und bleibt kreativ.
Eure Heike ;o)
Verlinkt zu Creadienstag