Sonntag, 26. November 2017

Mein Advent ist ver-Zweig-t

Es gibt so Tage, da überkommt es mich und ich muss was völlig anders machen als Zuschneiden oder Nähen. Manchmal ist es gut, eine Pause einzulegen und damit einen Abstand zu den sonst so alltäglichen Tätigkeiten zu bekommen.
So ging es mir vergangene Woche. Die Sonne schien so herrlich vom Himmel und ich wollte unbedingt etwas draußen machen. Schon lange wollte ich mal einen Kranz aus Zweigen ausprobieren. In unserem Garten gibt es davon immer recht viele. Unsere geschätzt 200 Jahre alte Esche hinter dem Haus wirft regelmäßig welche ab. Da wir mit Holz grillen, landen diese nicht beim Grüngut, sondern werden zum Anfeuern gesammelt. Mittlerweile sind es aber viel zu viele zum Anfeuern. Und manche davon haben soooo schönes Flechtmoss dran, so schön dekorativ. Das lässt mein kreatives Herz höher schlagen.
 
Einen Drahtring hatte ich auch schon lange im Depot, so dass ich mich ruckizucki ans Werk machen konnte. Verwendet habe ich zusätzlich noch braunen Wickeldraht, Zeitungspapier und altes Moos. Zuerst habe ich den Drahtring mit dem in Streifen gerissenen Zeitungspapier umwickelt, dann mit dem Draht das Moos angewickelt und schließlich die Zweige. Immer in Bündeln und schön vorsichtig, damit sie nicht brechen (sind trotzdem manche gebrochen), aber auch nicht zu zaghaft, damit sie schön halten und der Kranz stabil wird. Von der Herstellung hab ich wie so oft leider keine Bilder. Hab ich vergessen. War so im Flow. ;)
Dafür umso mehr vom fertigen Kranz in Natura und dann auch, wie er jetzt bei uns in der Wohnung als Advenntskranz geschmückt auf seine Bestimmung wartet.







Ich finde diese Farben so herrlich. Und zum ersten Mal steht er bei uns im Wohnzimmer und nicht wie sonst auf dem Esszimmertisch. Da passt er auch so gut rein.
Die Idee mit den Anissternen auf der Kerze habe ich von hier und die Idee für das Mützchen in den Zweigen von hier.

Wie habt ihr euren Adventskranz dieses Jahr? Seid ihr der traditionelle Typ mit roten Kerzen und immergrünem Kranz oder mögt ihr ihn mit viel Bling und Kugeln und schönem Schnickschnack? Oder dann doch eher nur eine Kerze? Oder ist jedes Jahr ein anderer Stil dran (so wie bei mir)? Macht ihr euren Kranz als Adventskranzbastelevent mit Freunden (das hab ich frühe rmal so gemacht, war echt lustig) oder dann doch lieber allein? Oder habt ihr eine Lieblingsfloristin, die ihn für euch nach euren Wünschen herstellt? Sagt an! Ich freue mich auf eure Kommentare und einen regen Austausch.

Bleibt kreativ.
Eure
 








Verlinkt zu Raumseele, Sonntagsblatt, Ausgabe 63

Montag, 7. August 2017

Wegen Brille geschlossen

Es gibt viele Gründe, warum man ein Atelier im Sommer für eine Weile schließt. Der naheliegendste wäre eine Reise in den wohlverdienten Sommerurlaub. (Aber den hatten mein Mann und ich ja schon im April/Mai dieses Jahres und davon werde ich euch auch noch berichten, aber alles zu seiner Zeit).

In meinem Fall ist es aber kein Urlaub, sondern eine Brille. Eine ganz bestimmt Brille. Sie ist schuld, dass das Atelier für die nächsten zwei Wochen, bis zum 21.8. geschlossen ist.

Sie sieht aus wie ne Sonnenbrille, ja, ist aber ein echter Augenschutz und kann echt was. Ich trage nämlich meine normale Brille darunter. Und das sieht dann so aus:

Aber warum ist wegen dieser Brille nun das Atelier geschlossen? Das hat einfach den Grund, dass ich gerade schlecht sehe. An Nähen ist da nicht zu denken. Meine Augen wurden nämlich behandelt. Das ist eine längere Geschichte. Habt ihr Zeit? Okay, dann erzähle ich sie euch.
Noch bis zum Ende des vergangenen Jahres habe ich eifrig und gerne Kontaktlinsen getragen. Aber dann merkte ich, dass ich mit ihnen in der Nähe nicht mehr gut sah, und  das, obwohl es schon Kontaktlinsen für die Nähe und die Ferne waren. Hab also wieder meine Brille entstaubt und diese aufgezogen. Aber die war ja nur für die Ferne und für die Nähe brauchte ich nun auch eine Brille. Die hatte ch dann immer beide auf der Nase, weil es mir echt zu  blöd war, mal die eine auf- und die ander abzusetzen. Ich bin da echt pragmatisch und scheue da vor nichts zurück.
Aber irgendwie war mein Sichtbild immer noch nicht gut. Es war immer alles so verschwommen, wie durch einen Schleier. Ich brauchte fast immer Licht, auch am hellichten Tag. In meinem Atelier sind überall Tageslichtlampen installiert. Und nun brauchte ich eine weitere direkt an der Nähmaschine.
Okay, dachte ich. dann wird es wohl Zeit für eine neue Brille und dann machst du gleich Nägel mit Köpfen und lässt Dir eine Gleitsichtbrille machen. Bist ja schließich in dem Alter, wo das Auge mit der Leistung nachlässt.
Ich ließ mir eine schöne Brille machen, aber komisch, selbst da war der Schleier noch da und ich merkte, dass auch, wenn ich mein Lid locker schloss, da so eine Art Sonnenfleck in Form einer Bohne war. Das machte mich sehr nachdenklich und ich vereinbarte einen Termin bei meinem Augenarzt.
Und der war wirklich äußerst engagiert. Ich hatte mehrere Untersuchungen und noch viel mehr Wartestunden in seiner Praxis: Pupillenerweiterung, fluoreszierende Farbstoffe zur kontrastreichen Bildaufnahme des Auges (ich sag's euch, ich hab gestrahlt wie eine Alien aus einem schlechten Science-Fiction-Film). Am Ende war er ratlos, erkannte in den Aufnahmen Wassereinlagerungen, aber für eine feuchte Makuladegeneration (sprich Netzhautablösung) sei ich noch zu jung. Chanrmeur, dachte ich. Aber der Satz begegnete mir später noch häufiger. Und weil er nicht weiter wusste, überwies er mich in die Augenklinik nach Tübingen.
Auch dort hatte ich wieder Pupillenerweiterung, Farbstoffe in den Venen, die aber schnell wieder verblassten, so dass ich nicht im Hulk- oder Minion-Modus, wie ein Angegstellter der Klinik den Effekt der Farbstoffe humorvoll bezeichnete, wieder in die Öffentlichkeit konnte.
Schließlich konnten die Fachärzte der Uniklinik die Ursache meines schlechten Sichtbildes entdecken. Ich habe direkt neben dem Sehnerv meines guten Auges (ich hab noch ein schlechteres...) eine gutartige Blutaderwucherung, ein Hämangiom. Es sitzt auf der Aderhaut, wächst (langsam) und drückt auf die Netzhaut. Durch den Druck sammelt sich dort Wasser an, was dazu führt, dass die Netzhaut sich ablöst und ich durch diese Wasserblase hindurch wie einen Schleier vor dem Auge habe. Würde man es nicht behandeln, würde ich über kurz oder lang auf dem Auge erblinden.
Na, dann nichts wie behandelt das Ding und fertig, denkt ihr? Dachte ich auch. Ist aber leider nicht so einfach, denn da gibt es noch die Krankenkasse, die bei Erblindung durchaus gewisse Behandlungsmethoden bezahlt. Aber nicht diese. Hatte bereits im Juni eine Absage der Kostenübernahme erhalten, als die Klinik mich anrief und mich zu einer weiteren Farbstoffuntersuchung mit einer genaueren Kamera zu sich bat.
Das war dann vergangenen Donnerstag. Und dann kam ich heim mit dieser Brille auf der Nase und hatte mein Auge mit der entsprechend von der Klinik vorgeschlagenen Behandlungsmethode therapiert bekommen. Die Krankenkasse hat kein Einlenken gezeigt, aber der mich behandelnde Arzt war so pragmatisch und machte kurzen Prozess, weil er die Vorgehensweise der Krankenkasse für absolut verantwortungslos hielt. Er zeigte mir auf Aufnahmen, dass die Wasseransammlung größer geworden war im Verlauf der letzten zwei Monate. Sprach's und handelte. Wie die Bahndlung genau vonstatten ging, erspare ich euch lieber. Nur soviel: das Mittel, das mir intravenös gespritzt wurde und durch Laser zum Wirken kam, ist so lichtempfindlich, dass ich diese Brille 48h lang brauchte, um meine Augen zu schützen und auch nicht raus in die Sonne konnte, damit meine Haut nicht verbrannte. Aber nun ist alles erstmal noch verschwommener, ich sehe noch schlechter, aber das soll nach einer Woche besser werden, hat mir der Arzt prophezeit. Ich vertraue ihm. Was anderes bleibt mir auch nicht übrig.
Und deshalb will ich nun die Zeit nutzen, um gröbere aber nicht weniger kreative Arbeiten rund um Haus und Gertan anzugehen. Ein großes Projekt aus meiner To-Do-Liste verbirgt sich hinter dieser Tür. Mehr verrate ich dazu nicht. Aber ich werde es euch hier zeigen, sobald es da etwas zu zeigen gibt.
Habt eine tolle Woche und bleibt gesund und kreativ!






Sonntag, 6. August 2017

Belgische Flöhe

Vor genau einer Woche tummelte ich mich in Belgien rum. Genauer gesagt in Tongeren..
Dort gibt es einen riesengroßen Flohmarkt, der Aussteller und Besucher nicht nur aus Belgien anzieht. Frankreich, England, Luxembourg, Deutschland und die Niederlande sind bei diesem jeden Sonntag stattfindenden Trödelmarkt versammelt, um zu kaufen, zu verkaufen und das Beste daran, es macht allen Spaß.
Ein ganz besonderer Markt. Woher ich davon wusste? Ich habe bei der lieben Martina von Raumseele davon gelesen und verband einen Besuch bei einem Freund in NRW mit einem Marktbesuch dort.
Dort angekommen gab es so viele schöne alte und noch ältere Dinge auf einem Fleck in dieser hübschen Kleinstadt zu sehen, dass in mir unweigerlich der Gedanke hochkam, dass alle andern Flohmärkte nun wohl leer sein müssten. Hier findest du alles. Kannst dich komplett einrichten. Der absolute Traum für jeden Menschen, der gerne Räume gestaltet und in alten Dingen deren Schönheit erkennt.

 Ein Kaffeepäuschen zwischendurch musste auch mal sein. :)
Ich war so überwältigt von dem Warenangebot, dass ich mich erst gar nicht traute zu kaufen. Da gab es soooo viel!

 Tim und Struppi gehören zu Belgien wie die Pommes dort und belgische Schokolade. *mjam*

Jeder Raum, der nur irgendwie Fläche genug für altes Mobiliar hat, ist an diesem Tag geöffnet.
Selbst auf einem Deck in einem Parkhaus wird ausgestellt.



Gekauft habe ich dann doch auch. Schöne Dinge, klar. ;) Drei  Dinge für den Garten und ein Ding für die Wohnung. Bin aber noch nicht so weit, dass ich da Bilder zeigen kann. Das hat seine Gründe, die ich euch morgen berichten werde. Und im Laufe der Woche wird es auch Bilder von meinen neuen alten Schätzen geben. Versprochen.
Und nun wünsche ich euch noch einen schönen Sonntag, wo auch immer ihr seid

Bleibt kreativ!
Eure









P.S.: Verlinkt zu Raumseele - Sonntagsblatt Ausgabe Nr. 50

Dienstag, 1. August 2017

Kissenliebe

Ich durfte Kissen nähen. Gaaaaanz viele. Hatte sie euch ja eigentlich für gestern versprochen. Aber da blieb am Ende vom Tag noch so viel zu tun übrig, dass ich jetzt erst dazu komme.

Ich mag Kissen ja so sehr. Haben ganz viele bei uns auf dem Sofa. Zu viele, findet mein Mann. Das überhöre ich dann. ;)
Und ich hab auch eine Kundin, die meine Art der Kissen so sehr mag. Und nun drufte ich für sie welche nähen. 12 Stück an der Zahl. 4 kleine und acht große. Die großen sollten im maritimen STil sein und die kleinen beige, cremeweiß und rot. Haben in meinem Atelier eine VOrauswahl an Stoffen und Farben getroffen und letzte Woche hieß es endlich: Näh Dich glücklich! Und das ist dabei herausgekommen:


Alle Kissen haben Knopfverschluss. Ich mag das. Hat so was ganz Nostalgisches. Ein Knopf kann einem Kissen mit seinem Stil auch das gewisse Etwas geben. Ich mag die rote Paspel bei den Kissen. macht echt süchtig, diese bei Kissen anzunähen.
Applikationen auf Kissen mag ich auch sehr. Und da die Kundin maritime Motive auf den großen Kissen haben wollte, konnte ich mich da mal wieder so richtig austoben:





Ich bin ganz verliebt in diese Kissenparade und freue mich schon darauf, diese der Kundin zu überreichen.
Die Applikationen habe ich von Hand ausgeschnitten und mit Vliesofix aufgebügelt und angenäht. Also echt ganz easy.
Ich wünsche euch einen schönen Sommertag im Schatten oder in der Sonne mit oder ohne Kissen.
Bleibt kreativ!









P.S.: Verlinkt mit Creadienstag